Aufruf respektvoll mit den eigenen Werken umzugehen!

In einem Impulsvortrag von der wundervollen Stilexpertin Frau Eliabeth Motsch ging es letzten Monat um genau dieses Thema. Sie sprach über das richtige Auftreten im beruflichen Kontext: Kleidung, die passt, die Qualität hat, die sitzt – und eben auch gebügelt ist.
"Man sollte nicht ungebügelt das Haus verlassen!" - das saß, hallte nach und ich habe seitdem das Bügeleisen öfter in der Hand gehabt als im gesamten letzten Jahr!
Man sagt ja auch: gut gebügelt ist halb genäht.
Das Vorbehandeln mit dem heißen Eisen macht was mit der Qualität der Naht.
Was das mit Kunst zu tun hat?
Während ich letztens meine Bluse vor der Arbeit in Form brachte, kam mir der Gedanke:
So sollte jeder auch mit seiner Kunst umgehen.
Mit Respekt. Mit Sorgfalt. Mit einer liebevollen Haltung.
Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen oder sich unter Druck zu setzen. Es geht um die innere Haltung: Wenn ich mein Werk respektiere, dann behandle ich es gut.
Saubere Präsentation!
Bilder sauber im Prozess behandeln, aufhängen, Rahmen wählen, die das Werk würdigen. Ein passendes Passepartout wählen.
Raum geben!
Dem Kunstwerk Zeit lassen zu reifen, nicht sofort verwerfen. Der Künstler hebe die Hand, der in der Phase "das sieht furchtbar aus", nicht einmal sein Kunstwerk verworfen hat! Und wenn man
diese Phase überwunden hat, was kam da tolles heraus? Daran erinnern, reifen lassen, abwarten, wachsen.
Wertschätzen!
Bitte - auch Skizzen und Experimente nicht kleinreden - sie sind so ein wichtiger Teil des Prozesses!!
Auf die Philosophie der "Daily Paintings" gehe ich auch bald ein.
Respekt beginnt bei uns selbst!
Vielleicht ist „Bügeln“ hier wie ein Sinnbild zu sehen: Es geht darum, Falten zu glätten – nicht nur auf Stoff, sondern auch in unserer Haltung.
Wenn ich meine Kunst wertschätze, dann traue ich ihr auch zu, gesehen zu werden.
Dann bin ich bereit, sie zu zeigen, mit anderen zu teilen, sie in einen Dialog zu stellen.
Kleine Rituale, große Wirkung!
Ich habe angefangen, meine Atelierroutine anzupassen.
Pinsel reinigen mache ich eh schon, aber Farben ordentlich verschließen, den Arbeitsplatz einladend halten. Ich habe sogar mein Atelier umgeräumt.
Was kann man noch machen?
Werke dokumentieren!
Fotos machen, Titel geben, beschreiben, was ich gefühlt habe. Nicht es mit "das war mein furchtbarer Versuch von letzter Woche" benennen.
Zeit nehmen!
... für einen Blick auf das, was entstanden ist – bevor man weiter hetzt.
Diese kleinen Gesten verändern alles. Es fühlt sich anders an, wenn man das eigene Werk nicht einfach in die Ecke lehnt, sondern ihm einen Platz gibt.
Einladung an dich:
Vielleicht ist „heute schon gebügelt?“ auch dein kleiner Reminder.
Welche Falten möchtest du heute glätten – in deinem Werk, in deinem Prozess, vielleicht sogar in deinem Denken über deine eigene Kunst und -Routine?
Lass uns gemeinsam mehr Respekt in die Kunst tragen – für unsere Werke, für den Weg, für uns selbst. Denn wenn wir das tun, strahlen unsere Bilder, Skulpturen, Installationen – so wie ein frisch gebügeltes Hemd, das man gern trägt.
Herzliche Grüße an Frau Motsch gehen raus.
Und bald gebe ich den kleinen und großen Kunstwerken den verdienten Auftritt - in der bald öffnenden Galerie im Rheingau. www.art-moments.de
Stay tuned....bügele was das Zeug hält. Dann kann man sich zeigen!

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